Kontoführungsgebühren (Bild: © Butch - fotolia.com)

Kontoführungsgebühren

Kontoführungsgebühren in Deutschland: Übersicht und Wegweiser zur Auswahl eines passenden Bankkontos

Banken in Deutschland bieten eine Vielzahl an Dienstleistungen, von Sparkonten und Girokonten über Kreditkarten bis hin zu Investitions- und Versicherungsprodukten. Ein wesentlicher Faktor, den Verbraucher bei der Wahl einer Bank berücksichtigen, sind die Kontoführungsgebühren. Hier betrachten wir die Kontoführungsgebühren deutscher Banken, beleuchten die Vorteile und Nachteile und geben Tipps zur Auswahl des richtigen Bankkontos.

Kontoführungsgebühren Vergleich

Was sind Kontoführungsgebühren?

Kontoführungsgebühren sind Gebühren, die Banken und Finanzinstitute für die Verwaltung von Kundenkonten erheben. Diese Gebühren können je nach Bank, Kontotyp und den damit verbundenen Dienstleistungen variieren. Die Praxis, Gebühren für die Kontoführung zu erheben, hat eine lange Geschichte und hat sich im Laufe der Jahre zusammen mit den Finanzmärkten und der technologischen Entwicklung verändert.

Historisch gesehen wurden Bankkonten überwiegend von Unternehmen und wohlhabenden Einzelpersonen genutzt. Für diese Kundengruppen waren die Kontoführungsgebühren eine akzeptierte Praxis, die den Wert der Dienstleistungen und den Komfort, den die Banken boten, widerspiegelte. Mit der Demokratisierung des Bankwesens und dem Zugang breiterer Bevölkerungsschichten zu Bankdienstleistungen haben sich auch die Strukturen und die Rechtfertigung für Kontoführungsgebühren gewandelt.

In den letzten Jahrzehnten haben die Digitalisierung des Bankwesens und der Wettbewerb durch Online-Banken und FinTech-Unternehmen zu einer Neubewertung der Kontoführungsgebühren geführt. Viele Banken bieten nun gebührenfreie Konten an, insbesondere für Basisdienstleistungen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und neue Kunden anzuziehen. Gleichzeitig haben sich die Arten und Strukturen der Gebühren diversifiziert, um unterschiedlichen Kundenbedürfnissen und -erwartungen gerecht zu werden.

Die Kontoführungsgebühren umfassen in der Regel Dienstleistungen wie die Kontoverwaltung, die Ausstellung von Kontoauszügen, die Nutzung von Online-Banking-Plattformen und Kundensupport. Je nach Bank und Kontomodell können jedoch zusätzliche Gebühren für besondere Dienstleistungen wie Überziehungen, Auslandsüberweisungen oder die Nutzung von Kreditkarten anfallen.

Warum erheben Banken Kontoführungsgebühren?

Die Erhebung von Kontoführungsgebühren durch Banken und Finanzinstitute ist ein wesentlicher Bestandteil ihres Geschäftsmodells. Diese Gebühren decken eine Vielzahl von Kosten und Dienstleistungen ab, die mit der Verwaltung von Kundenkonten verbunden sind. Hier sind einige der Hauptgründe, warum Banken Kontoführungsgebühren erheben:

  • Kosten für die Kontoverwaltung: Die Führung eines Bankkontos verursacht für die Bank verschiedene direkte Kosten. Dazu gehören unter anderem Personal- und Technologiekosten, die für die Kontenführung, den Kundenservice und die Bereitstellung von Online-Banking-Diensten anfallen. Banken müssen auch in Sicherheitsmaßnahmen investieren, um den Schutz von Kundendaten und Transaktionen zu gewährleisten, was ebenfalls mit erheblichen Kosten verbunden ist.
  • Dienstleistungen, die unter die Gebühren fallen: Kontoführungsgebühren decken in der Regel eine Palette von Basisdienstleistungen ab, die Kunden erwarten, wie die Ausstellung von Kontoauszügen, die Durchführung von Überweisungen, die Bereitstellung von EC- oder Kreditkarten und den Zugang zu Online- und Mobile-Banking. Diese Dienstleistungen erfordern kontinuierliche Investitionen in Technologie und Personal, um effizient und sicher zu bleiben.
  • Wirtschaftliche Begründungen: Die Gebühren tragen dazu bei, die Rentabilität der Banken zu sichern. In Zeiten niedriger Zinsen, wenn die Einnahmen aus dem Zinsgeschäft unter Druck stehen, helfen Kontoführungsgebühren den Banken, einen stabilen Einnahmestrom zu generieren. Dies ermöglicht es ihnen, weiterhin Dienstleistungen anzubieten, in neue Technologien zu investieren und ihre Reserven zur Abdeckung potenzieller Risiken zu stärken.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Höhe und Struktur der Kontoführungsgebühren stark variieren können. Einige Banken bieten gebührenfreie Konten an, vor allem für Basisdienstleistungen oder für bestimmte Kundengruppen wie Studenten, Auszubildende oder junge Erwachsene. Andere Institute differenzieren ihre Gebührenmodelle, um Kunden mit umfangreichen Bankbedürfnissen oder höheren Guthaben attraktivere Konditionen zu bieten.

Insgesamt bilden Kontoführungsgebühren einen wesentlichen Bestandteil des Einnahmenmodells von Banken und ermöglichen es ihnen, eine breite Palette von Dienstleistungen anzubieten und die dafür notwendige Infrastruktur zu unterhalten. Die Erhebung dieser Gebühren wird durch die Notwendigkeit gerechtfertigt, die Kosten für die Bereitstellung und Verwaltung von Bankdienstleistungen zu decken, sowie durch den Wunsch, den Kunden sichere, effiziente und innovative Banklösungen anzubieten.

Verschiedene Arten von Kontoführungsgebühren

Kontoführungsgebühren können in verschiedene Kategorien unterteilt werden, abhängig von der Art der Dienstleistungen, für die sie erhoben werden, und der Art und Weise, wie sie berechnet werden. Diese Gebührenstrukturen spiegeln die Vielfalt der Bankprodukte und -dienstleistungen wider, die Kunden zur Verfügung stehen. Hier sind die gängigsten Arten von Kontoführungsgebühren:

  • Monatliche / Jährliche Pauschalgebühren: Viele Banken erheben eine feste Gebühr für die Führung eines Kontos, die monatlich oder jährlich abgerechnet wird. Diese Pauschalgebühr deckt in der Regel eine Grundmenge von Bankdienstleistungen ab, wie z.B. die Führung des Kontos, Online-Banking und eine bestimmte Anzahl von Transaktionen pro Monat. Die Höhe dieser Gebühren kann je nach Bank und Kontotyp variieren.
  • Transaktionsgebühren: Neben den pauschalen Kontoführungsgebühren können Banken auch Gebühren für einzelne Transaktionen erheben. Dazu gehören beispielsweise Überweisungen, Bargeldabhebungen an fremden Geldautomaten, Scheckeinreichungen oder Auslandsüberweisungen. Diese Gebühren werden pro Transaktion berechnet und können sich je nach Art der Transaktion und den beteiligten Institutionen unterscheiden.
  • Gebühren für Zusatzdienstleistungen: Für bestimmte Zusatzdienstleistungen können zusätzliche Gebühren anfallen. Dazu zählen unter anderem Überziehungskredite, die Ausstellung von Kreditkarten, die Nutzung von Bankschließfächern oder spezielle Beratungsdienstleistungen. Diese Gebühren werden für die Inanspruchnahme spezifischer Dienste erhoben und sind oft abhängig von den Nutzungsbedingungen und -grenzen, die zwischen der Bank und dem Kunden vereinbart wurden.

Die Struktur und Höhe der Kontoführungsgebühren sind oft ein wichtiger Faktor bei der Wahl eines Bankkontos. Verbraucher sollten daher die Gebühren verschiedener Banken und Kontotypen sorgfältig vergleichen, um ein Konto zu finden, das ihren Bedürfnissen und finanziellen Möglichkeiten entspricht. Einige Banken bieten auch gebührenfreie Konten an, insbesondere für Kunden, die bestimmte Bedingungen erfüllen, wie ein monatliches Mindestguthaben oder einen regelmäßigen Geldeingang.

Banken sind gesetzlich dazu verpflichtet, ihre Gebührenstrukturen transparent zu machen. Dies gibt Kunden die Möglichkeit, sich vorab über mögliche Gebühren zu informieren und Kostenfallen zu vermeiden. Zudem fördert die zunehmende Digitalisierung des Bankwesens und der Wettbewerb durch Online-Banken und FinTechs innovative Gebührenmodelle, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Verhaltensweisen der Nutzer zugeschnitten sind.

Vergleich von Kontoführungsgebühren

Die Kontoführungsgebühren variieren erheblich zwischen traditionellen Banken und Online-Banken sowie im internationalen Vergleich. Ein umfassendes Verständnis dieser Unterschiede kann Kunden helfen, eine informierte Entscheidung zu treffen, wenn sie ein Bankkonto eröffnen oder zu einer anderen Bank wechseln möchten. Hier werden die Hauptunterschiede und Faktoren, die diese Gebühren beeinflussen, erläutert.

Traditionelle Banken vs. Online-Banken:

  • Traditionelle Banken: Diese Institute verfügen über physische Filialnetze und bieten ein breites Spektrum an Finanzdienstleistungen an. Die Kosten für den Betrieb und die Instandhaltung dieser physischen Infrastruktur, zusammen mit den Personalkosten für Filialmitarbeiter, tragen zu höheren Betriebskosten bei, die oft in Form von höheren Kontoführungsgebühren an die Kunden weitergegeben werden. Traditionelle Banken können jedoch auch ein höheres Maß an persönlichem Service und Beratung bieten, was für einige Kunden den höheren Preis rechtfertigen kann.
  • Online-Banken: Diese Banken operieren hauptsächlich über digitale Plattformen und haben keine oder nur sehr wenige physische Filialen. Die geringeren Betriebskosten ermöglichen es Online-Banken oft, niedrigere oder keine Kontoführungsgebühren anzubieten. Zusätzlich bieten sie in der Regel attraktive Zinssätze für Einlagen und Kredite. Der Nachteil könnte ein begrenzter persönlicher Kundenservice sein, obwohl viele Online-Banken durch effiziente Online-Supportsysteme und Callcenter diesen Mangel auszugleichen versuchen.

Kunden, die nach dem besten Angebot für Bankkonten suchen, sollten daher nicht nur die Kontoführungsgebühren, sondern auch andere Faktoren wie Zinssätze, Gebühren für Zusatzdienstleistungen, die Qualität des Kundenservice und die Verfügbarkeit von Online-Banking-Tools berücksichtigen. Ein detaillierter Vergleich und das Verständnis der eigenen Bedürfnisse können erheblich dazu beitragen, ein Bankkonto zu finden, das den persönlichen und finanziellen Anforderungen am besten entspricht.

Auswirkungen von Kontoführungsgebühren auf Verbraucher

Kontoführungsgebühren können erhebliche Auswirkungen auf Verbraucher haben, sowohl in finanzieller Hinsicht als auch in Bezug auf den Zugang zu Bankdienstleistungen. Diese Gebühren können die Kosten für die Führung eines Bankkontos deutlich erhöhen und somit einen direkten Einfluss auf das Budget der Verbraucher haben. Im Folgenden werden einige der wichtigsten Auswirkungen von Kontoführungsgebühren auf Verbraucher detailliert beschrieben.

  • Finanzielle Belastung für Kontoinhaber: Kontoführungsgebühren stellen eine regelmäßige finanzielle Belastung dar, die je nach Gebührenhöhe und -struktur das monatliche Budget von Verbrauchern spürbar beeinflussen kann. Insbesondere für Personen mit geringerem Einkommen oder geringeren Kontosalden können diese Gebühren relativ zum verfügbaren Einkommen oder den Ersparnissen erheblich sein. Die Gebühren reduzieren effektiv die Rendite auf Einlagen und können bei der Entscheidung, welche Bankdienstleistungen genutzt werden, eine Rolle spielen.
  • Zugang zu Bankdienstleistungen und finanzielle Inklusion: Hohe Kontoführungsgebühren können eine Barriere für den Zugang zu grundlegenden Bankdienstleistungen darstellen, insbesondere für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen. Dies kann die finanzielle Inklusion beeinträchtigen, da Menschen ohne Bankkonto vom formalen Finanzsystem ausgeschlossen bleiben und sich auf teurere Alternativen wie Scheckeinlösungsdienste oder Bargeldtransaktionen verlassen müssen. Ein eingeschränkter Zugang zu Bankdienstleistungen kann auch die Fähigkeit der Menschen beeinträchtigen, Kredite aufzunehmen, Ersparnisse zu bilden und finanzielle Resilienz aufzubauen.
  • Auswahl und Wechsel von Bankdienstleistungen: Die Höhe und Struktur der Kontoführungsgebühren können auch das Verbraucherverhalten beeinflussen, indem sie die Auswahl des Bankkontos und die Entscheidung, die Bank zu wechseln, prägen. Verbraucher könnten dazu angeregt werden, nach Banken mit niedrigeren oder keinen Gebühren zu suchen oder Bankdienstleistungen zu wechseln, um Kosten zu sparen. Dies fördert den Wettbewerb zwischen den Banken, führt jedoch auch dazu, dass Verbraucher die Gebührenstrukturen sorgfältig prüfen müssen, um versteckte Kosten zu vermeiden.
  • Bewusstsein und Transparenz: Die Auswirkungen von Kontoführungsgebühren unterstreichen die Bedeutung von Transparenz und Verbraucherbildung. Es ist wichtig, dass Verbraucher die Gebührenstrukturen verstehen und in der Lage sind, die tatsächlichen Kosten eines Bankkontos zu bewerten. Bildungsinitiativen und klare Informationen von Banken können dazu beitragen, das Bewusstsein zu schärfen und Verbrauchern zu ermöglichen, informierte Entscheidungen zu treffen.

Insgesamt haben Kontoführungsgebühren weitreichende Auswirkungen auf Verbraucher, die von finanziellen Belastungen bis hin zu Entscheidungen über den Zugang und die Nutzung von Bankdienstleistungen reichen.

Tipps zur Reduzierung oder Vermeidung von Kontoführungsgebühren

Kontoführungsgebühren können einen erheblichen Teil der Kosten für die Nutzung eines Bankkontos ausmachen. Glücklicherweise gibt es mehrere Strategien, die Verbraucher anwenden können, um diese Gebühren zu reduzieren oder ganz zu vermeiden. Hier sind einige praktische Tipps:

  • Auswahl des richtigen Kontotyps: Viele Banken bieten verschiedene Kontomodelle an, von denen einige niedrigere Gebühren haben oder unter bestimmten Bedingungen gebührenfrei sind. Ein Konto, das zu Ihrem Nutzungsverhalten passt – beispielsweise ein Online-Konto für digitale Bankgeschäfte oder ein Basis-Konto für grundlegende Bankdienstleistungen – kann dazu beitragen, die Kosten zu senken.
  • Erfüllung von Bedingungen für Gebührenbefreiungen: Einige Banken verzichten auf Kontoführungsgebühren, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind, wie ein regelmäßiger Geldeingang, ein Mindestguthaben oder die Nutzung von Online-Banking. Überprüfen Sie die Bedingungen Ihrer Bank und passen Sie nach Möglichkeit Ihre Bankgeschäfte entsprechend an.
  • Verhandlungsmöglichkeiten nutzen: Kunden mit einer guten Bankbeziehung oder einer starken Verhandlungsposition (z.B. bei hohen Einlagen) können oft bessere Konditionen aushandeln. Zögern Sie nicht, bei Ihrer Bank nachzufragen, ob eine Reduzierung oder Streichung der Gebühren möglich ist.
  • Wechsel der Bank in Erwägung ziehen: Der Bankenmarkt ist wettbewerbsintensiv, und viele Institute bieten attraktive Konditionen für Neukunden. Ein Vergleich der Kontoführungsgebühren und Leistungen kann lohnenswert sein. Online-Banken und FinTechs bieten oft günstigere Konditionen als traditionelle Banken.
  • Nutzung von Online-Banking und digitalen Bankdienstleistungen: Viele Banken fördern die Nutzung von Online-Banking durch geringere Gebühren für digitale Transaktionen. Die Umstellung auf Online-Banking kann nicht nur bequemer sein, sondern auch dazu beitragen, Gebühren zu sparen.
  • Aufmerksamkeit für Kleingedrucktes und Gebührenstruktur: Es ist wichtig, sich über die Gebührenstruktur und das Kleingedruckte im Klaren zu sein. Achten Sie auf Gebühren für Überweisungen, Bargeldabhebungen, Kartennutzung und andere Dienstleistungen, die sich schnell summieren können.
  • Vermeidung von Zusatzdienstleistungen, die kostenpflichtig sind: Zusatzdienstleistungen wie Überziehungskredite oder spezielle Karten können zusätzliche Gebühren nach sich ziehen. Prüfen Sie kritisch, ob Sie diese Dienstleistungen wirklich benötigen.

Indem Verbraucher diese Tipps befolgen, können sie ihre Bankkosten erheblich reduzieren und ihre Finanzen effektiver verwalten. Es lohnt sich, regelmäßig die eigenen Bankbedürfnisse zu überprüfen und die Konditionen auf dem Markt zu vergleichen, um sicherzustellen, dass man das bestmögliche Angebot erhält.

Kontoführungsgebühren deutscher Banken: Ein Überblick

In Deutschland variieren die Kontoführungsgebühren der Banken erheblich, abhängig von der Art des Kontos, den angebotenen Dienstleistungen und der jeweiligen Bank. In den letzten Jahren haben sich die Gebührenstrukturen deutlich gewandelt, getrieben durch den zunehmenden Wettbewerb, die Digitalisierung und veränderte Verbrauchererwartungen. Hier bieten wir einen umfassenden Überblick über die aktuellen Trends und Besonderheiten der Kontoführungsgebühren bei deutschen Banken.

Entwicklung der Kontoführungsgebühren

Historisch gesehen waren kostenlose Girokonten in Deutschland weit verbreitet, insbesondere bei Online-Banken. Jedoch haben steigende Kosten, niedrige Zinssätze und regulatorische Anforderungen dazu geführt, dass viele traditionelle Banken und auch einige Online-Banken ihre Gebührenmodelle überarbeitet haben. Heute finden sich kostenlose Kontoführungsmodelle eher bei bestimmten Kundengruppen wie Studenten oder Auszubildenden oder als Teil von Angeboten, die an Bedingungen wie einen monatlichen Mindestgeldeingang geknüpft sind.

Gebührenmodelle

Die Gebührenmodelle deutscher Banken lassen sich grob in drei Kategorien einteilen:

  • Pauschalgebühren: Viele Banken berechnen eine monatliche Pauschale, die eine Reihe von Standarddienstleistungen umfasst. Diese Gebühren können je nach Bank und Kontomodell variieren, bieten aber oft die Klarheit einer festen monatlichen Belastung.
  • Gebühren pro Transaktion: Einige Banken haben sich für Modelle entschieden, bei denen Kunden für einzelne Transaktionen wie Überweisungen, Geldabhebungen an fremden Automaten oder das Einreichen von Schecks zahlen. Dieses Modell kann für Kunden mit geringer Kontonutzung günstiger sein.
  • Kombinierte Modelle: Viele Banken bieten auch eine Kombination aus Pauschalgebühren und Einzeltransaktionsgebühren an, wobei bestimmte Kontotypen oder Dienstleistungen nach Nutzung abgerechnet werden.

Zusatzgebühren

Neben den Grundgebühren für die Kontoführung erheben Banken oft zusätzliche Gebühren für Dienstleistungen wie Kreditkarten, Überziehungen oder Auslandsüberweisungen. Die Struktur und Höhe dieser Gebühren variiert stark zwischen den Banken und sollte bei der Auswahl eines Bankkontos sorgfältig berücksichtigt werden.

Vergleich und Wahl des richtigen Kontos

Angesichts der Vielfalt der Gebührenmodelle ist es für Verbraucher wichtig, die Angebote verschiedener Banken sorgfältig zu vergleichen. Dabei sollten nicht nur die Kontoführungsgebühren, sondern auch Zinsen, Gebühren für Zusatzleistungen und die Verfügbarkeit von Filialen oder Geldautomaten berücksichtigt werden.

Online-Vergleichsportale können eine wertvolle Ressource sein, um einen Überblick über die Konditionen verschiedener Banken zu erhalten. Zudem bieten viele Banken spezielle Konditionen für Neukunden oder bestimmte Berufsgruppen, was zusätzliche Einsparungen ermöglichen kann.

Banken ohne Kontoführungsgebühren

Die Suche nach einer Bank, die keine Kontoführungsgebühren erhebt, kann für viele Verbraucher eine attraktive Option sein, um die monatlichen Ausgaben zu senken und das Beste aus ihren Bankdienstleistungen herauszuholen. Banken ohne Kontoführungsgebühren bieten in der Regel Girokonten an, bei denen keine regelmäßige Pauschalgebühr für die Kontoführung anfällt. Stattdessen finanzieren sich diese Banken oft über andere Kanäle, wie beispielsweise Gebühren für Sonderdienstleistungen, höhere Dispozinsen oder Einnahmen aus Kreditkartenangeboten.

Diese Banken richten sich häufig an digital-affine Kunden und bieten umfassende Online-Banking-Dienste, Mobile Banking Apps und attraktive Konditionen für Standardtransaktionen. Zu den Vorteilen gehören neben den fehlenden Kontoführungsgebühren oft auch kostenlose Geldabhebungen im In- und Ausland, günstige Konditionen für Auslandsüberweisungen und innovative Banking-Features.

Beispiele für Banken ohne Kontoführungsgebühren in Deutschland (kann sich aktuell geändert haben):

  1. DKB (Deutsche Kreditbank AG): Bietet ein kostenloses Girokonto mit einer kostenfreien Kreditkarte an. Kunden profitieren von kostenlosen Bargeldabhebungen weltweit unter bestimmten Bedingungen.
  2. ING: Das Girokonto der ING ist für Kunden mit einem monatlichen Geldeingang von mindestens 700 Euro kostenlos und umfasst eine gratis Girocard sowie eine kostenlose Kreditkarte.
  3. comdirect: Als Online-Tochter der Commerzbank bietet comdirect ein gebührenfreies Girokonto mit einer kostenlosen Girocard und Visakarte, gekoppelt an bestimmte Bedingungen für die Kostenfreiheit.
  4. N26: Diese mobile Bank bietet ein kostenloses Basis-Girokonto mit einer kostenlosen Mastercard an. N26 ist bekannt für ihre nutzerfreundliche App und innovative Banking-Funktionen.
  5. norisbank: Ein kostenloses Girokonto mit kostenloser Kreditkarte und der Möglichkeit, an vielen Geldautomaten der Cash Group kostenlos Bargeld abzuheben.
  6. Consorsbank: Bietet ein kostenloses Girokonto mit einer kostenfreien Visakarte an. Kunden profitieren von attraktiven Konditionen für Bargeldabhebungen und dem Zugang zu einer breiten Palette von Anlageprodukten.

Es ist wichtig, dass Verbraucher die Bedingungen für die Kostenfreiheit genau prüfen. In einigen Fällen können bestimmte Anforderungen wie ein monatlicher Mindestgeldeingang oder die Nutzung der Karte als Voraussetzung für die Gebührenbefreiung gelten. Zudem sollten mögliche Zusatzkosten für spezielle Dienstleistungen berücksichtigt werden.

Banken ohne Kontoführungsgebühren bieten eine kostengünstige Alternative für Verbraucher, die ein einfaches und effizientes Bankkonto suchen. Durch den Vergleich der verschiedenen Angebote können Kunden das für ihre Bedürfnisse passende Konto finden.

Auswahl des richtigen Bankkontos: Was ist zu beachten?

Bei der Auswahl des richtigen Bankkontos sollten sie nicht nur die Kontoführungsgebühren in Betracht ziehen. Hier sind einige weitere Punkte, die sie berücksichtigen sollten:

  1. Gebühren für zusätzliche Dienstleistungen: Informieren sie sich über die Gebühren für Dienstleistungen wie Kreditkarten, Auslandsüberweisungen und Bargeldabhebungen an fremden Geldautomaten.
  2. Kundenkarte: Welche Karte benötigen sie und ist diese kostenfrei erhältlich? Immer mehr Banken bieten eine kostenlose Kreditkarte (meist als Debitkarte = direkte Abbuchung vom Konto).
  3. Zugang zu Geldautomaten: Prüfen sie, wie einfach es ist, einen Geldautomaten ihrer Bank oder einer Partnerbank in ihrer Umgebung zu finden.
  4. Monatlicher Zahlungseingang: Teilweise hängt die Höhe der Kontogebühren vom monatlichen Zahlungseingang ab. Einige kostenlose Konten sind z.B. nur gebührenfrei, wenn min. 700 Euro pro Monat eingezahlt wird (z.B. durch den Arbeitgeber oder die Rentenzahlung).
  5. Kundenservice: Wie gut ist der Kundenservice? Ist er rund um die Uhr erreichbar? Gibt es eine Filiale in ihrer Nähe, falls sie persönlichen Service wünschen? Zu beachten ist allerdings bei der Filiale vor Ort, dass auch diese immer mehr Personal einsparen und die Servicezeiten oft stark eingeschränkt sind.
  6. Online- und Mobile-Banking: Wie gut sind die Online- und Mobile-Banking-Plattformen der Bank? Bieten sie alle Funktionen, die sie benötigen?
  7. Depot: Möchten sie einen Sparplan anlegen und das Geld in Aktien oder ETFs anlegen? Oder direkt in Wertpapieren investieren? Dann sollten sie auch prüfen, ob die Bank dies anbietet und wie hoch die Gebühren dabei sind.
  8. Zinssätze: Wenn sie planen, ihr Geld auf einem Sparkonto oder einem Tagesgeldkonto zu halten, sollten sie auch die angebotenen Zinssätze bei der Auswahl in Betracht ziehen.

 

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